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《Die Eisenbahnballade》歌词

所属专辑: Balladen 歌手: Reinhard Mey 时长: 10:12
Die Eisenbahnballade

[00:10:12] Ein dichter nebel senkte sich auf die große fremde stadt

[00:10:12] Ein langer arbeitstag lag hinter mir ich war abgespannt und matt

[00:10:12] Zu müde für die autobahn zu spät für den letzten flug

[00:10:12] Doch ich wollte nach haus

[00:10:12] Und da fand ich heraus

[00:10:12] Gegen mitternacht ging noch ein zug

[00:10:12] Es blieb noch etwas zeit ich wußte nicht wohin so stand ich am bahnhof herum:

[00:10:12] Einem prunkbau aus längst vergangener zeit drängeln suchen und schieben ringsum

[00:10:12] Ich sah die reisenden die wartenden und die gestrandeten der nacht

[00:10:12] So viel gleichgültigkeit

[00:10:12] So viel jammer und leid

[00:10:12] Unter so viel kalter pracht

[00:10:12] Ich trat auf den offenen bahnsteig hinaus die naßkalte luft hielt mich wach

[00:10:12] Ich fröstelte schlug meinen kragen hoch und sah meinem atem nach

[00:10:12] Aus der dunkelheit schwebten überm gleis drei lichter mein zug fuhr ein

[00:10:12] Eine wagentür schlug

[00:10:12] Es war warm in dem zug

[00:10:12] Und ich war I'm abteil ganz allein

[00:10:12] Lautlos fuhren wir an und die lichter der stadt versanken in milchigem brei

[00:10:12] Und immer schneller flogen erleuchtete fenster und vorstadtbahnhöfe vorbei

[00:10:12] Noch ein bahnübergang ein paar scheinwerfer und die welt da draußen verschwand

[00:10:12] Mein abteillicht fiel in weiß

[00:10:12] Auf den schotter am gleis

[00:10:12] Und ich ahnte das dunkle land

[00:10:12] Und durch die dunkelheit drang

[00:10:12] Der monotone klang

[00:10:12] Der räder auf dem schienenstrang

[00:10:12] Ein einsamer gesang

[00:10:12] Den stählernen weg entlang

[00:10:12] Vorn an der trasse standen sie die haut wettergegerbt

[00:10:12] Mit ihren spaten hatten sie adern ins land gekerbt

[00:10:12] Mit hacken und mit hämmern hatten sie berge bewegt

[00:10:12] Und schwellen über schotter und darauf schienen gelegt

[00:10:12] In bittrem frost sengender glut in regen tag für tag

[00:10:12] Nachts einen strohsack auf dem boden I'm bretterverschlag

[00:10:12] Und wieder auf beim morgengrau'n für jämmerlichen lohn

[00:10:12] Und noch ein neues vermögen mehr für den stahlbaron

[00:10:12] Und bald fauchte das dampfroß funkensprühend durch das land

[00:10:12] Manch neue industrie und manch imperium entstand

[00:10:12] Manch unschätzbarer reichtum doch an jedem meter gleis

[00:10:12] Jeder brücke jedem tunnel klebten tränen blut und schweiß

[00:10:12] Die eisenbahn trug fortschritt technische revolution

[00:10:12] In jedem winkel bis in die entlegenste station

[00:10:12] Trug güter von den seehäfen bis an den alpenrand

[00:10:12] Verband menschen und städte und trug wohlstand in das land

[00:10:12] Doch der großen erfindung haftet stets die tragik an

[00:10:12] Daß sie dem frieden aber auch dem kriege dienen kann

[00:10:12] Endlose rüstungszüge rollten bald schon tag und nacht:

[00:10:12] Kriegsgerät und kanonen war'n die vordringliche fracht

[00:10:12] Schon drängte sich auf bahnhöfen siegesgewiß das heer

[00:10:12] Den jubel auf den lippen und mit blumen am gewehr

[00:10:12] In fahnen und siegesparol'n behangene waggons

[00:10:12] Nach lemberg oder lüttich nach krakau oder mons

[00:10:12] I'm trommelfeuer von verdun erstarb der siegeswahn

[00:10:12] Aus zügen wurden lazaretts und diesmal sah die bahn

[00:10:12] Den rückzug der geschlagenen und den kriegsherren zum hohn

[00:10:12] I'm waggon I'm wald von compiègne die kapitulation

[00:10:12] Millionen tote auf den schlachtfeldern sinnloses leid

[00:10:12] Wer heimkehrte fand elend not und arbeitslosigkeit

[00:10:12] Doch auf dem boden des zusammenbruchs gediehen schon

[00:10:12] Die schieber und die kriegsgewinnler die spekulation

[00:10:12] Aber es sproß auch aus den wirr'n verstrickter politik

[00:10:12] Der zarte schutzbedürft'ge halm der ersten republik

[00:10:12] Doch kleingeist dummheit und gewalt zertrampelten ihn gleich

[00:10:12] Mit nagelstiefeln auf dem weg ins tausendjähr'ge reich

[00:10:12] Die unmenschen regierten und die welt sah zu und schwieg

[00:10:12] Und wieder hieß es:„räder müssen rollen für den sieg

[00:10:12] Und es begann das dunkelste kapitel der nation

[00:10:12] Das dunkelste des flügelrades:die deportation

[00:10:12] In güterwaggons eingeschlossen eingepfercht wie vieh

[00:10:12] Verhungert und verzweifelt nackt und frierend standen sie

[00:10:12] Hilflose frau'n und männer greise und kinder sogar

[00:10:12] Auf der bittren reise deren ziel das todeslager war

[00:10:12] Dann aber brach der zorn der gedemütigten herein

[00:10:12] Kein dorf blieb da verschont da blieb kein stein auf einem stein

[00:10:12] Und bomben fielen bis das ganze land in flammen stand

[00:10:12] Die städte ausradiert war'n und der erdboden verbrannt

[00:10:12] Der krieg war mörderischer als jemals ein krieg zuvor

[00:10:12] Und schwer gestraft das volk das ihn frevelnd heraufbeschwor

[00:10:12] In trümmern und ruinen strichen sie hungernd umher

[00:10:12] Die Überlebenden die ausgebombten nichts ging mehr

[00:10:12] Und immer längere flüchtlingstrecks kamen tag für tag

[00:10:12] Und irrten durch ein land das unter schutt und asche lag

[00:10:12] Der Überlebenswille zwang sie nicht zu resignier'n

[00:10:12] Die aussichtslosigkeit das unmögliche zu probier'n:

[00:10:12] Noch aufzuspringen wenn irgendwo ein hamsterzug ging

[00:10:12] Wenn an den waggontür'n schon eine menschentraube hing

[00:10:12] Ein platz auf einem puffer einem trittbrett bestenfalls

[00:10:12] Mit hoffnung auf ein bißchen mehl kartoffeln oder schmalz

[00:10:12] Was auf dem bahndamm lag wurde von kindern aufgeklaubt

[00:10:12] Und manch ehrlicher mann hat manchen kohlenzug beraubt

[00:10:12] Und dann kamen die züge mit den heimkehrern besetzt

[00:10:12] Verwundet und zerschunden abgerissen abgewetzt

[00:10:12] Wie viele dramen spielten sich auf den bahnsteigen ab

[00:10:12] Suchen und freudentränen wo's ein wiedersehen gab

[00:10:12] Warten hoffen und fragen wird er diesmal dabei sein

[00:10:12] Viele kamen vergebens und viele gingen allein

[00:10:12] Zerschoss'ne loks und wagen wurden recht und schlecht geflickt

[00:10:12] Und auf ein abenteuerliches schienennetz geschickt

[00:10:12] Und der puls begann zu schlagen und aus dem nichts entstand

[00:10:12] Mit hoffnungen und träumen beladen ein neues land

[00:10:12] Und durch das morgengrau'n drang

[00:10:12] Der monotone klang

[00:10:12] Der räder auf dem schienenstrang

[00:10:12] Ein schwermütiger gesang

[00:10:12] Den stählernen weg entlang

[00:10:12] Das rattern der räder über eine weiche rief mich in die gegenwart

[00:10:12] Übernächtigt war ich aufgewacht ich war fast am ziel meiner fahrt

[00:10:12] Ich rieb mir die augen und räkelte mich das neonlicht schien fahl

[00:10:12] Und I'm leeren raum

[00:10:12] Zwischen wachen und traum

[00:10:12] Sah ich sie noch einmal:

[00:10:12] Der adler der fliegende hamburger die preußische p 8

[00:10:12] Und die sagenumwobene o5 fauchten vor mir durch die nacht

[00:10:12] Ein gegenzug auf dem nachbargleis riß mich aus den träumen heraus

[00:10:12] Ein blick auf die uhr

[00:10:12] Zehn minuten nur

[00:10:12] Und zum frühstück wär' ich zu haus

[00:10:12] Draußen konnt' ich für augenblicke in erleuchtete fenster sehn

[00:10:12] Sah die menschen auf dem weg zur arbeit auf den vorstadtbahnhöfen steh'n

[00:10:12] Sah die scheinwerfer der autos vor den schranken am bahnübergang

[00:10:12] Und eine hoffnung lag

[00:10:12] Über dem neuen tag

[00:10:12] Und in dem sonnenaufgang