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《Der Rattenfnger》歌词

所属专辑: Schon so lang ’62 - ’92 歌手: Hannes Wader 时长: 07:53
Der Rattenfnger

[00:07:53] Fast jeder weiß was in Hameln geschah, vor tausend und einem Jahr

[00:07:53] Wie die Ratten dort hausten, die alles fraßen was nicht aus Eisen war

[00:07:53] Zu dieser Zeit kam ich nach langer Fahrt als Spielmann in diese Stadt

[00:07:53] Und ich hörte als erstes den Herold schreien, als ich den Markt betrat

[00:07:53] Wer mit Gottes Hilfe oder allein die Stadt von den Ratten befreit

[00:07:53] Für den lägen ab nun beim Magistrat hundert Taler in Gold bereit

[00:07:53] Ich packte mein Bündel, die Flöte und Leier und klopfte ans Rathaustor

[00:07:53] Kaum sah man mich schlug man die Tür wieder zu und legte den Riegel vor

[00:07:53] Und ich hörte wie man den Herren sagte, es stünde ein Mann vor dem Tor

[00:07:53] Zerrissen und stinkend in bunte Lumpen, mit einem Ring im Ohr

[00:07:53] Dieser Mann nun ließe den Herren sagen, er käme von weit, weit her

[00:07:53] Und er böte der Stadt seine Hilfe, weil er ein Rattenfänger wär

[00:07:53] Ich wartete lange, dann rief eine Stimme durch die geschlossene Tür:

[00:07:53] "Vernichte die Ratten und du bekommst die versprochenen Taler dafür!"

[00:07:53] Und ich ging und blies in der Nacht die Flöte, immer nur einen einzigen Ton

[00:07:53] Der so hoch war, dass nur die Ratten ihn hörten, und keine kam davon

[00:07:53] Bis hinein in die Weser folgte mir bald die ganze quiekende Brut

[00:07:53] Und an Morgen trieben dann hunderttausend Kadaver in der Flut

[00:07:53] Als die Hamelner Bürger hörten, was alles geschehen war in der Nacht

[00:07:53] Tanzten sie auf den Straßen, nur an mich hat keiner gedacht

[00:07:53] Und als ich dann wieder vorm Rathaus stand und forderte meinen Lohn

[00:07:53] Schlug man auch diesmal die Tür vor mir zu und erklärte mir voller Hohn

[00:07:53] Nur der Teufel könne bei meiner Arbeit im Spiel gewesen sein

[00:07:53] Deshalb sei es gerecht ich triebe bei ihm meine hundert Taler ein

[00:07:53] Doch ich blieb und wartete Stunde um Stunde bis zum Abend vor jenem Haus

[00:07:53] Aber die Ratsherren die drinnen saßen, trauten sich nicht heraus

[00:07:53] Als es Nacht war kamen bewaffnete Kerle, ein dutzend oder mehr

[00:07:53] Die schlugen mir ihre Spieße ins Kreuz und stießen mich vor sich her

[00:07:53] Vor der Stadt hetzten sie ihre Hunde auf mich und die Bestien schonten mich nicht

[00:07:53] Sie rissen mich um und pissten mir noch ins blutende Gesicht

[00:07:53] Als der Mond schien flickte ich meine Lumpen, wusch meine Wunden im Fluss

[00:07:53] Und weinte dabei vor Schwäche und Wut, bis der Schlaf mir die Augen schloss

[00:07:53] Doch noch einmal ging ich zurück in die Stadt und hatte dabei einen Plan

[00:07:53] Denn es war Sonntag, die Bürger traten eben zum Kirchgang an

[00:07:53] Nur die Kinder und die Alten blieben an diesem Morgen allein

[00:07:53] Und ich hoffte, die Kinder würden gerechter, als ihre Väter sein

[00:07:53] Ich hatte vorher mein zerfleischtes Gesicht mir bunten Farbe bedeckt

[00:07:53] Und mein Wams, damit man die Löcher nicht sah, mit Hahnenfedern besteckt

[00:07:53] Und ich spielte und sang, bald kamen die Kinder zu mir von überall her

[00:07:53] Hörten was ich sang mit Empörung und vergaßen es nie mehr

[00:07:53] Und die Kinder beschlossen mir zu helfen und nicht mehr zuzusehen

[00:07:53] Wo Unrecht geschieht, sondern immer gemeinsam dagegen anzugehen

[00:07:53] Und die Hamelner Kinder hielten ihr Wort und bildeten ein Gericht

[00:07:53] Zerrten die Bosheit und die Lügen ihrer Väter ans Licht

[00:07:53] Und sie weckten damit in ihren Eltern Betroffenheit und Scham

[00:07:53] Und weil er sich schämte, schlug manch ein Vater sein Kind fast krumm und lahm

[00:07:53] Doch mit jeder Misshandlung wuchs der Mut der Kinder dieser Stadt

[00:07:53] Und die hilflosen Bürger brachten die Sache vor den hohen Rat

[00:07:53] Es geschah was heute noch immer geschieht, wo Ruhe mehr gilt als Recht

[00:07:53] Denn wo die Herrschenden Ruhe wollen, geht's den Beherrschten schlecht

[00:07:53] So beschloss man die Vertreibung einer ganzen Generation

[00:07:53] In der Nacht desselben Tages begann die schmutzige Aktion

[00:07:53] Gefesselt und geknebelt, von den eigenen Vätern bewacht

[00:07:53] Hat man die Kinder von Hameln ganz heimlich aus der Stadt gebracht

[00:07:53] Nun war wieder Ruhe in der Stadt Hameln, fast wie in einem Grab

[00:07:53] Doch die Niedertracht blühte, die Ratsherren fassten eilig ein Schreiben ab

[00:07:53] Das wurde der Stadtchronik beigefügt, mit dem Stempel des Landesherren

[00:07:53] Und besagt, dass die Kinder vom Rattenfänger ermordet worden wär'n

[00:07:53] Doch die Hamelner Kinder sind nicht tot, zerstreut in alle Welt

[00:07:53] Haben auch sie wieder Kinder gezeugt, ihnen diese Geschichte erzählt

[00:07:53] Denn auch heute noch setzen sich Menschen für die Rechte Schwächerer ein

[00:07:53] Diese Menschen könnten wohl die Erben der Hamelner Kinder sein

[00:07:53] Doch noch immer herrscht die Lüge über die Wahrheit in der Welt

[00:07:53] Und solange die Gewalt und Angst die Macht in Händen hält

[00:07:53] Solange kann ich nicht sterben, nicht ausruhen und nicht fliehen

[00:07:53] Sondern muss als Spielmann und Rattenfänger immer weiter ziehen

[00:07:53] Denn noch nehmen Menschen Unrecht als Naturgewalt in Kauf

[00:07:53] Und ich hetze noch heute die Kinder dagegen immer wieder auf

[00:07:53] Und ich hetze noch heute die Kinder dagegen immer wieder auf

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